- youngscher Doppelspalt
- youngscher Doppelspalt['jʌȖ-; nach T. Young], Optik: Interferenzanordnung aus zwei schmalen, dicht beieinander parallel angeordneten, mit kohärentem Licht beleuchteten Spalten. Von den beiden Spalten geht aufgrund der Beugung des Lichts je ein keilförmiges Lichtbüschel aus; in deren Überlappungsbereich kommt es zu einer (nicht lokalisierten) Interferenz des Lichts, die bei Beobachtung senkrecht zur Ebene der Spalte als Streifenmuster wahrgenommen werden kann.Der youngsche Doppelspalt ist historisch die erste Anordnung zum Nachweis der Interferenz des Lichts (1802), er ist für deren Beweis jedoch wegen des gleichzeitigen Auftretens von Beugungserscheinungen nicht so überzeugend wie der fresnelsche Spiegelversuch. Nach dem von T. Young aus seinen Beobachtungen abgeleiteten youngschen Interferenzprinzip überlagern (d. h. addieren) sich (je nach Phasenbeziehung mit positivem oder negativem Vorzeichen) bei kohärentem Licht die beiden Amplituden der von verschiedenen Stellen stammenden Anteile zu einer resultierenden Amplitude, deren Quadrat der Intensität des Lichts proportional ist. Bei inkohärentem Licht dagegen addieren sich im jeweiligen Punkt (Aufpunkt) die Intensitäten direkt. Young wandte dieses Prinzip im Zusammenhang mit der Beugung auch auf die huygensschen Elementarwellen (huygenssches Prinzip) an.
Universal-Lexikon. 2012.